Das unglaublich günstige,
unglaublich schlechte,
zewa-ähnliche Küchenpapier

Warnung: Die Menge an Wortspielen mit “Kresse” ist nahezu unbegrenzt. Sie sind alle schlecht.

Ich kam zu Kresse-Samen, zwei Packungen sogar. Und nachdem unsere Büroluft schlechter ist als ein Rhinozerosrülps kann eine zusätzliche Sauerstoffquelle nicht schaden.

Obwohl ich vorm Urlaub im Büro etwas Kresse angebaut hatte (auf dem bereits bekannten, unglaublich günstigen, unglaublich schlechten Küchenpapier) konnte wir leider in meiner ersten Arbeitswoche doch noch kein leckeres Tomatenbrot mit Kresse geniesen. Völlig unerwartet kam es zu einer indoor Trockenperiode. Übrig blieb verdorrte Kressesaat auf einer Schicht Pappmache, die zum Garnieren von Broten völlig ungeeignet war. Das Einzige, was man damit noch füttern konnte war der Abfalleimer.

Kresse, Teller

Eine kurze Internetrecherche bestätigte was ich schon befürchtet hatte. Kresse zu ziehen ist für Kinder ab drei machbar und es braucht schon eine besonderer Art Trottel das nicht hinzubekommen.

Giesskanne war aus

Soweit kommts noch, dass ich mich vom Internet als Trottel bezeichnen lasse. Ein zweiter Versuch muss her. Diesmal mit Planung, Fotodokumentation und sogar Giessen.

Also nochmal ein Teller mit Zewa-Ersatz ausgelegt, befeuchtet und diesmal den gesamten Rest des Kressesamen draufgeworfen. Bald gibts Brot. Mit Kresse.

Mmmhhh: Bodensatz

Nachdem in den letzten Tagen die angesetzte Suppe Lösung völlig selbständig der ihr von Gott zugedachten Aufgabe - Verdampfen - nachgegangen ist war es heute so weit mal wieder in das Experiment einzugreifen. Sprichwörtlich. Ohne Handschuhe, die waren über 4 Meter von meinem Schreibtisch entfernt mutig hineingegriffen und den Kristallbodensatz herausgepfrimelt.

Färbt Schreibtisch

Der Farbstoff ist im Rest deutlich konzentrierter als im am Tag 4 herausgenommenen Kristall. Ausserdem sind die heutigen Kristalle klebrig. Und sie färben. Den Tisch. Und die Finger. Und erinnert mich bitte jemand, dass ich zum Thema blaue Farbe noch einen Schwank aus meiner Schulzeit erzählen kann.

…und Finger

Also Hände waschen. Das Abfärben nehm ich den Mistdingern dann doch etwas übel, und da wir auch wieder Pampe Lösung für das zweite Experiment brauchen ist ihr Schicksal besiegelt. Sie werden wieder aufgelöst.

Das hätte ich natürlich zu diesem Zeitpunkt machen können. Allerdings war da noch der Hunger. Tritt bei mir oft zu Mittagszeit auf. Und nachdem mein Schreibtischnachbar und Mit-dem-Bürostuhl-kollidier-Partner genau in diesem Zeitpunkt mit wasauchimmer er gerade zu tun hatte fertig war: Essenspause.

Es gab Indisch. Bei Ganesha, dem Elefantengott, der sich nach einigen finanziellen Ausrutschern auf seine Kernkompetenzen besonnen und ein Restaurant im tiefsten Niederbayern eröffnet hat.

Ich hätte fotografieren sollen
bevor abgeräumt wurde.

Es gab Babyschaf mit roter Soße. War lecker.

Ok, zurück zum Thema: Experiment soll einen einzelnen Kristall noch weiter anwachsen lassen.

Zum Auflösen empfiehlt die etwas sehr auf Sicherheits bedachte Anleitung wieder ein Wasserbad. Aber: Man kennt es. Denn: Der Inder war zwar lecker, aber langsamer als ein lethargisches Faultier.

Siedend übergiesen ist humaner als
langsam aufkochen.

Also Wasserkocher vollmachen. Leicht über die Max-Markierung, wir leben ja gefährlich. Und dann das kochende Wasser ins hoffentlich temperaturresistente Rundranglas.

Die Kristalle lösen sich zwangsläufig ziemlich zügig.

Zum Auskühlen kommt die Lösung Plörre auf das bereits bekannte Fensterbrett.

In der Zwischenzeit schonmal den hübschen Kristall mit Bindfaden (gibt es im Bastelgeschäft und bei amazon ) an einem Schaschlickspieß (gibt es im Supermarkt und bei amazon ) befestigen.

Nachdem das Glas auf Raumtemperatur ist lassen wir den Kristall darin baumeln. Hoffentlich ist die Konzentration der Lösung richtig, sonst löst sich der Kristall auf.

Aber das sehen wir ja morgen.

Schaschlickspieß und Bindfaden

Und so siehts aus.